Was gilt als Bodenrisiko?

Bevor auf einem Baugrund gebaut werden werden kann, muss der Baugrund vorab geprüft werden. Dabei kann seine Beschaffenheit bestimmte unvorhersehbare Risiken mit sich bringen, die man als Bodenrisiko bezeichnet.

Definition und Risikoarten

Das Bodenrisiko beschreibt die potenziellen Schwierigkeiten und Unsicherheiten, die mit der Beschaffenheit und Eignung eines Grundstücks für Bauvorhaben verbunden sind. Es umfasst rechtliche, ökologische und physische Risiken, die den Wert und die Nutzbarkeit des Bodens beeinträchtigen können.

Wofür ist das Bodenrisiko wichtig?

Gemäß der Definition bezeichnet Baugrund den Boden, der als Fundament oder Grundlage für ein Bauwerk dient. Zu diesem gehören auch alle weiteren Bestandteile wie das Grundwasser, aber auch eventuelle Kontaminationen. Im Besonderen bei der Fundamentierung ist es essenziell, dass der Baugrund bestimmte Eigenschaften besitzen.

Die wohl wichtigste ist in diesem Zusammenhang die Tragfähigkeit, denn diese bestimmt, ob der Boden die Lasten des neu geplanten Objektes auch tragen kann. Sollte der Baugrund sich für den Bau als ungeeignet herausstellen, kann dies beim Bau eines neuen Gebäudes zu Komplikationen führen. Daher wird der Baugrund vor dem Bau eines neuen Gebäudes im Rahmen einer speziellen Untersuchung auf seine Eignung geprüft.

Was genau gilt als Bodenrisiko?

Als Bodenrisiko gilt es, wenn trotz Einhaltung aller technischen Untersuchungen und Beschreibungen der Boden- und Grundwasserverhältnisse durch die Bauherren des Baugrundes und der Prüfungs- und Hinweispflicht dennoch unvorhersehbare Bauschäden oder Bauverzögerungen eintreten.

Dieses Restrisiko bleibt bestehen, selbst wenn alle Vorgaben und Untersuchungen gemäß der Technik durchgeführt wurden.

Bei wem liegt die Verantwortung für das Bodenrisiko?

Die Verantwortung sowie die Haftung für die Bodenbeschaffenheit liegt beim Bauherren. Da der Bauherr das Grundstück für das Bauvorhaben bereitstellt, übernimmt er im Allgemeinen das Risiko für bekannte Boden- und Wasserverhältnisse.

Um dieses Risiko zu reduzieren, lässt der Bauherr üblicherweise ein Bodengutachten erstellen. Dieses Gutachten hilft, Risiken wie unerwartet hohe Wasserstände oder einen tragfähigkeitsarmen Baugrund zu identifizieren und zu vermeiden.

Die genaue Kenntnis der Baugrundbeschaffenheit ist essenziell für die Auslegung des Fundaments und den Nachweis der Standsicherheit. Die Einteilung von Bauvorhaben in geotechnische Kategorien hilft, das Risiko besser zu managen.

Daher wird der zuständige Planer vor Baubeginn in der Regel auf ein Bodengutachten bestehen, falls nicht anderweitig eindeutige Informationen über die Bodenverhältnisse verfügbar sind.

Fazit

Das Bodenrisiko ist ein komplexes und oft unvermeidbares Element im Bauwesen, das ernsthafte Herausforderungen für Bauherren und Ausführende darstellen kann. Es umfasst unvorhersehbare Boden- und Wasserverhältnisse, die trotz sorgfältiger Prüfung zu Problemen wie Bauschäden oder Verzögerungen führen können. Eine gründliche Baugrunduntersuchung und das Erstellen eines detaillierten Bodengutachtens sind essenziell, um das Bodenrisiko zu minimieren.

Trotzdem verbleibt immer ein Restrisiko, das von Bauherren und Planern berücksichtigt werden muss. Im Falle von Schäden ist die rechtliche Lage oft komplex, und die Verantwortlichkeit kann zwischen den beteiligten Parteien variieren. Das Verständnis und das Management von Bodenrisiken sind daher entscheidend für die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Bauvorhaben.

Hinweise

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.