Die Preise für Immobilien in Deutschland setzen ihren Abwärtstrend fort. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Markt laut dem Statistischen Bundesamt den stärksten Rückgang seit der Jahrtausendwende, mit einem durchschnittlichen Preisverfall von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Stellt sich eine Stabilisierung in Sicht?
Die GeoMap-Kaufpreisanalyse 2024 der Kaufpreisentwicklung von Bestandsimmobilien, darunter Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Wohnungen, zeigt, dass die Immobilienpreise in den meisten deutschen Regionen im Zeitraum von Juni 2023 bis Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind. Insbesondere in den bayerischen Landkreisen sind starke Schwankungen zu verzeichnen, mit einigen der größten Preisrückgänge und -anstiege des Landes.
Preisrückgänge
Der bayerische Landkreis Weilheim-Schongau mit 21,4 % Rückgang
Besonders drastisch fielen die Preise in den bayerischen Landkreisen Weilheim-Schongau und Regen. In Weilheim-Schongau sank der durchschnittliche Quadratmeterpreis um 21,4 Prozent von 5120,19 Euro im Jahr 2023 auf 4027,13 Euro pro Quadratmeter Wohnraum im Jahr 2024. Der Landkreis Regen verzeichnete einen Rückgang von 17,3 Prozent, wobei die Preise von 2283,70 Euro auf 1889,75 Euro fielen.
Auch in anderen Regionen wurden deutliche Preisrückgänge beobachtet. In Anhalt-Bitterfeld sanken die Preise um 15,9 Prozent, von 1493,58 Euro auf 1255,87 Euro. Hildburghausen verzeichnete einen Rückgang von 14,7 Prozent, wobei die Preise von 1388,50 Euro auf 1183,97 Euro fielen.
Preisanstiege
Die bayerische Stadt Hof mit 14,3 % Anstieg
Im Gegensatz dazu gibt es auch Regionen mit positiven Preisentwicklungen. Insgesamt stiegen die Preise in 70 von 400 untersuchten deutschen Kreisen und kreisfreien Städten.
Die Stadt Hof verzeichnete den höchsten Anstieg der Immobilienpreise mit 14,3 Prozent, wobei die Preise von 1574,83 Euro pro Quadratmeter Wohnraum im Zeitraum von Juni 2022 – Juni 2023 auf 1799,29 Euro im Jahr 2024 stiegen. Der Landkreis Eichsfeld folgte mit einem Anstieg von 11,6 Prozent, während die Preise in Höxter und Holzminden um über 10 Prozent zunahmen.
Metropolen mit 6 % Rückgang
In den zehn größten deutschen Metropolen sind die Preise für Bestandsimmobilien im Schnitt um 6 Prozent gesunken. Stuttgart und München verzeichneten den größten Rückgang von 8 Prozent. Stuttgart verzeichnete einen Rückgang von 8,35 Prozent, wobei die Preise von 5212,74 Euro im Juni 2023 auf 4777,56 Euro im Juni 2024 fielen. München folgte mit einem Rückgang von 7,84 Prozent, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis von 9128,87 Euro auf 8413,29 Euro sank. Hamburg und Frankfurt am Main verzeichneten signifikante Rückgänge, Berlin und Leipzig erlebten moderatere Rückgänge im Vergleich zu anderen Städten.
Preisentwicklung im Neubausektor
Die Preise für Neubauimmobilien in den deutschen Metropolen haben sich im vergangenen Jahr ebenfalls verändert. In unserer Analyse von knapp 60.000 Neubauangeboten zeigte sich ein durchschnittlicher Rückgang der Quadratmeterpreise um 4,1 Prozent. Berlin, München, Köln, Frankfurt am Main und Essen verzeichneten einen Rückgang von über 4 Prozent. Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für Neubauimmobilien in Hamburg, Stuttgart und Dortmund im Zeitraum von Juni 2022 bis Juni 2024 an.
Methodik
Analysiert wurde die durchschnittliche Kaufpreisentwicklung von Bestandsimmobilien im Wohnbereich, ohne Grundstücke, Bauprojekte und Zwangsversteigerungen, die im Zeitraum vom 01.06.2023 bis 01.06.2024 sowie im Vorjahr vom 01.06.2022 bis 01.06.2023 online waren.
Die Analyse basiert auf einer umfassenden Datenbasis von knapp 2 Millionen Kaufangeboten auf regionaler Ebene, die alle 400 deutschen Kreise und kreisfreien Städte abdecken. Zur Sicherstellung repräsentativer Ergebnisse wurden Extremwerte und Ausreißer innerhalb der Angebotsverteilung mithilfe statistischer Verfahren entfernt. Die prozentuale Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr wurde berechnet und dargestellt.
Zusätzlich wurde die Preisentwicklung für Neubauimmobilien in den zehn deutschen Metropolen analysiert, basierend auf knapp 60.000 Neubauangeboten. Die Daten für diese Analyse wurden am 25. Juni 2024 aus der Online-Datenbank GeoMap entnommen.
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